Freitag, 19. April 2024 - KW 16 

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Neue Pop-Kantorin möchte im Bistum Essen mit christlicher Pop-Musik bewegen

„Komm und lobe den Herrn, meine Seele singt, bete den König an!“, klingt es in der Essener Marktkirche. Kein Mikrofon, auch das E-Piano schweigt: Lina Wittemeier singt a capella. Doch was eigentlich nur als spontane Einlage für den Fototermin gedacht war, sorgt bei den wenigen Menschen, die an diesem Mittag das Gotteshaus besuchen, für Gänsehaut. So soll das auch künftig sein: Die 24-jährige Sängerin und Pianistin ist die neue Pop-Kantorin des Bistums Essen. Mit Chor-Workshops, Gottesdiensten, Band-Coachings und Konzerten will sie christliche Pop-Musik und andere moderne Musik-Stile mit Glaubensinhalten bekannt machen und verbreiten. Nicht als Konkurrenz zu Orgel und Bach-Choral, sondern als Alternative für die – meist jüngeren – Menschen, die mit klassischer Kirchenmusik nicht viel anfangen können.

„Das geht ganz viel über Emotionen“, sagt der Kirchenmusikbeauftragte des Ruhrbistums, Stefan Glaser, der sich schon seit mehr als fünf Jahren für eine professionelle moderne Kirchenmusik wie „Praise&Worship“ stark macht. Denn mit Wittemeier knüpft das Ruhrbistum nach einer längeren Corona-Pause an das seinerzeit bundesweit erste katholische Pop-Kantoren-Projekt an, mit dem die Diözese bereits ab 2017 erste Erfahrungen gesammelt hat. Neu ist nun, dass das Bistum die christliche Popmusik nicht mehr als Projekt behandelt, sondern ihr einen dauerhaften Platz in der Kirchenmusik gegeben hat: Lina Wittemeier ist als Pop-Kantorin fest angestellt.
Ökumenische Zusammenarbeit bei der Kirchenmusik

Zugleich hat das Thema im Ruhrgebiet nun auch eine ökumenische Dimension: Gospel, Praise&Worship, Taizé-Musik oder Neues Geistliches Liedgut sind in der katholischen wie in der evangelischen Kirche bekannt. Deshalb beteiligt sich der Evangelische Kirchenkreis an der kirchlichen Popmusik-Initiative des Ruhrbistums und steuert vorerst für die nächsten drei Jahre insgesamt 75.000 Euro zur Finanzierung bei. Nach dem Start der gemeinsamen Kirchenmusik-Ausbildung in der Bischöflichen Kirchenmusikschule ist dies aus Sicht des evangelischen Kreiskantors Thomas Rudolph ein weiterer „Meilenstein in der Zusammenarbeit“. Als Kreiskantor freue er sich sehr, „dass die christliche Popularmusik, die sich in vielen Gemeinden bereits großer Beliebtheit erfreut, in den kommenden Jahren eine professionelle Aufbauarbeit erfährt“.

Workshops und Coachings mit der Pop-Kantorin

Haupt- und ehrenamtliche Kirchenmusikerinnen und –musiker, Chöre, Bands, andere Gruppen oder Gemeinden können sich bei Lina Wittemeier melden (E-Mail: lina.wittemeier@bistum-essen.de). Je nach Interesse und Bedarf stimmt die Pop-Kantorin mit den Interessierten individuelle Einzel-Workshops oder längerfristige Coachings ab. Die Kosten dafür trägt größtenteils das Bistum, bei manchen Veranstaltungen wird es eine geringe Kostenbeteiligung der Pfarrei geben.

Ökumene und Professionalität: Dafür steht Lina Wittemeier. Aufgewachsen in Ostwestfalen ist sie über die Oma zum Klavierspiel gekommen und hat als Schülerin erste Erfahrungen in einer Kirchen-Band gesammelt. Zuletzt hat sie sechs Jahre an der Wittener Pop-Akademie studiert, der Pop-Abteilung der evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten. Dort war Martin Drazek einer ihrer Dozenten, der ebenfalls als Pop-Kantor im Ruhrbistum gewirkt hat und heute Musik-Professor in Witten ist. Wittemeier gehört zur Handvoll der ersten Absolvierenden des neuen Wittener Master-Studiengangs „Kirchenmusikalische Ausbildung für den Pop-Bereich“ – und hat sich als Protestantin bewusst für einen Job im katholischen Bistum Essen entschieden: „Ich glaube, dass sich hier im Bistum Essen viel bewegt – und man viel bewegen kann.“
„Ich finde es bereichernd, andere Leute mit Musik in Kontakt zu bringen“

Und wenn’s um Musik geht, möchte Wittemeier gern ihren Teil dazu beitragen. „Ich finde es bereichernd, andere Leute mit Musik in Kontakt zu bringen“, beschreibt sie ihre Aufgabe. Als Pop-Kantorin gehe es darum, die eigenen Fähigkeiten weiterzugeben und nicht, sich selbst darzustellen. Wie ihre Vorgänger wird sie deshalb vor allem mit Chören, Bands und Einzelpersonen arbeiten, die sich für christliche Popmusik interessieren. Und sie bietet Coachings an für Musik-Gruppen, die schon in diesem Bereich unterwegs sind und mit Wittemeiers Hilfe besser werden möchten. „Daneben wird es auch Veranstaltungen und Gottesdienste in Verbindung zum Beispiel mit Workshops und offenem Singen geben“, kündigt Glaser an. So ist Wittemeier zusammen mit anderen Musikerinnen und Musikern bereits fest beim Essener Reformationsfest der Evangelischen Stadtkirche eingeplant. Und auch die Gelsenkirchener Jugendkirche „GleisX“ soll wieder ein besonderer Ort für christliche Pop-Musik werden.

Gefragt nach ihrem Lieblingstitel aus der Praise&Worship-Welt schüttelt Pop-Kantorin Wittemeier den Kopf: „Nein, da gibt es nicht das eine Lied. Dafür ist die Vielfalt viel zu groß und es hängt immer von meiner Stimmung ab, ob mich zum Beispiel gerade eher eine sehr gefühlvolle Musik oder ein besonders tiefgehender Text anspricht.“ All dies böte die christliche Pop-Musik, sagt Wittemeier, die „auf jeden Fall das Potenzial“ sieht, dass die moderne und die klassische Kirchenmusik im Bistum Essen gut nebeneinander stehen können. Um Menschen anzusprechen müssten beide Musik-Formen gut, also professionell, gespielt werden. Während dies bei der klassischen Kirchenmusik längst selbstverständlich sei, zögen Bistümer, Landeskirchen und Hochschulen in der kirchlichen Pop-Musik nun langsam nach.

(Text/Quelle: Bistum Essen)




Bild: Die neue Pop-Kantorin Lina Wittemeier. (Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen)

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"Reiseführer Ruhrgebiet" jetzt online bei DB Mobil

Berlin/Metropole Ruhr (idr). Die Metropole Ruhr ist eine Reise wert! Das weiß auch die Deutsche Bahn und hat auf ihrem Portal DB Mobil jetzt den "Reiseführer Ruhrgebiet" online gestellt. Leser erhalten zahlreiche Informationen über die Region, ihre grünen Seiten und Sehenswürdigkeiten.
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Eine Million Menschen im Ruhrgebiet lebten 2023 allein

Metropole Ruhr/Düsseldorf (idr). In der Metropole Ruhr lebten im vergangenen Jahr rund eine Million Menschen allein. Eine aktuelle Statistik des Landesamtes IT.NRW auf Basis erster Ergebnisse des Mikrozensus weist für das Jahr 2023 genau 1.039.000 Einpersonenhaushalte in den Städten und Kreisen der Region aus. Der Anteil der Einpersonenhaushalte lagt damit bei knapp 41,3 Prozent - auf ganz NRW bezogen liegt der Anteil bei 40,0 Prozent.

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Eine Schneise durch die Stadt

Bis in die 60er Jahre trafen sich die Verkehrsströme aus Gelsenkirchen, Bochum und dem Wattenscheider Süden in der Innenstadt, der heutigen Fussgängerzone. Die Bahnhofstraße endete an der Westenfelder Straße und der August- Bebel- Platz wat nicht mehr als ein kleiner Platz, nicht einmal halb so groß wie heute. An der Stelle der Polizeiwache im ehemaligen REAL- Verwaltungsgebäude befand sich ein Friedhof.


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Das Hallenbad am Bußmanns Weg

Die Eröffnung des Hallenbades am Bussmannsweg war das herausragende Ereignis im Jahre 1964. Von der Eröffnung am 15. Juli bis zum Jahresende zählte man 122000 Besucher. Mit einem Mehrzweckbecken 12,5x25 Meter und einem Lehrschwimmbecken 8x12,5 Meter war das Hallenbad zu seiner Zeit sehr modern. Sicher wird so mancher Leser wehmütig an die ersten Schwimmversuche in der lichtdurchfluteten Halle oder an die Angst vor dem Sprung vom Dreimeterturm vor den riesigen blauen Mosaiken an den Wänden zurückdenken.

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Die Erzbahntrasse

Als auf dem Gelände des heutigen Westparks in Bochum neben der Jahrhunderthalle noch Hochöfen in Betrieb waren, brauchte man zur Eisengewinnung zwei Hauptbestandteile: Kohle und Eisenerz. Kohle hatte man genug an Ort und Stelle, das Eisenerz wurde über den Rhein- Herne- Kanal angeliefert. Für die Strecke vom Kanalhafen zu den Hochöfen hatte man zwischen 1901 und 1930 eigens eine eigene neun Kilometer lange Eisenbahnstrecke gebaut: Die Erzbahntrasse. Die Ära der Hochöfen an der Alleestraße endete in den sechziger Jahren. Heute ist von den Hochöfen nichts mehr zu sehen, die Strecke wurde zwischen 2002 und 2008 zu einem Radweg umgebaut.
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Levi Spiero und der Alte Markt

An der ersten Wattenscheider Kreuzung überhaupt, an der ursprünglich die vier Himmelsrichtungen als Nord-, Süd- Ost- und Weststraße zusammentrafen, lässt sich einmal mehr die Entwicklung Wattenscheids ablesen. Um 1900 herum war dies eine normale Innenstadtkreuzung mit entsprechender Bedeutung für den Verkehr. Autos gab es kaum, die Menschen reisten mit der Straßenbahn. Aus der Wattenscheider City fuhren Bahnen nach Höntrop, Westenfeld, Leithe, Herne, Bochum und Gelsenkirchen. Diese fuhren alle durch die Innenstadt; die Marienstraße oder die Berliner Straße gab es noch lange nicht.
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