Dienstag, 23. April 2024 - KW 17 

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Stadt schafft zentrale Stelle zur Ratten- und Mäusebekämpfung

Die städtische Infrastruktur in Bochum besteht unter anderem aus rund 32.000 Kanalschächten und 900 Liegenschaften, darunter Gebäude, aber auch Parks und Spielplätze. Um dort effektiv gegen Ratten und andere Schadnager vorgehen zu können, hat die Stadt Bochum eine zentrale Bekämpfungsstelle eingerichtet.

Angesiedelt beim Technischen Betreib der Stadt kümmert sich Patric Paul als Koordinator um die Schadnagerbekämpfung. Gemeinsam mit seinen Kollegen Ralf Kaiser, ausgebildeter Schädlingsbekämpfer, und seinem Stellvertreter Samir Abaza ist Paul der Ansprechpartner für städtische Flächen rund um die Ratten- und Mäusebekämpfung. Für private Flächen sind sie nicht zuständig.

Gehen bei der Stadt Beschwerden ein, wird in der Regel zunächst die Art des Nagerbefalls zum Beispiel anhand von Exkrementen, Rattenlöchern oder Laufwegen ermittelt. Die Menge des Ratten- oder Mäusekots gibt außerdem einen Hinweis drauf, wie stark der Befall ausgeprägt ist und auch, um welche Nagerart es sich handelt. Liegt ein Befall vor, werden mehrere Köderboxen in unmittelbarer Umgebung aufgestellt und in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert, solange bis die Köder nicht mehr angefressen sind. Unabhängig davon werden mögliche Gründe wie beispielsweise wilde Mülldeponien, weggeworfene Essensreste oder nicht artgerechte Tierhaltung, die für eine steigende Schadnager-Population verantwortlich sein können, untersucht. „In deutschen Großstädten kommen zirka drei Ratten auf eine Einwohnerin beziehungsweise einen Einwohner“, weiß Schädlingsbekämpfer Ralf Kaiser. Bürgerinnen und Bürger können durch umsichtiges Verhalten helfen, den Bestand zu verringern.

Derzeit besitzt der Technische Betrieb rund 200 Köderboxen mit digitaler Zähltechnik, die er im städtischen Kanalnetz einsetzt. „Die Tiere nutzen die Kanäle, um sicher von A nach B zu kommen“, erklärt Patric Paul. Durch ein patentiertes Verschlusssystem der Boxen wird zudem sichergestellt, dass die Köder, während sie ausgelegt, sind nicht in Kontakt mit Wasser bzw. Abwasser kommen können, also auch nicht bei Starkregenereignissen oder bei Rückstau. Auf Nahrungssuche gehen und Nester anlegen – das tun die Nager oberirdisch. Daher legt der Technische Betrieb auf städtischen Flächen ebenfalls Köderfallen aus. Diese sehen baulich jedoch anders aus.

Die frühere Zuständigkeit mehrerer Ämter hat in der Vergangenheit wiederholt zu Problemen geführt, da eine koordinierte, flächen- und bereichsübergreifende Bekämpfung in ausreichendem Umfang nur schwer möglich war. Die zentrale Schadnagerbekämpfung soll in Zukunft daher weiter ausgebaut werden. Ende 2022 sollen zudem weitere Köderboxen beschafft werden, um künftig noch effektivere Arbeitsergebnisse zu erzielen. Zwar sind die eingesetzten Fallen schon jetzt mit Funk ausgestattet und ein Sensor schlägt an, sobald ein Schadnager in die Falle tappt – aber bisher musste der Technische Betrieb die Einsatzstellen noch anfahren, um einen Sensorkontakt herzustellen. Ralf Kaiser und Samir Abaza können dann auf einem Tablet ablesen, wie oft Schadnager in den vergangenen Tagen die Box besucht haben und ob neuer Köder nachfüllt werden muss. Nur um Fressköder nachzulegen, müssen die beiden Stadtmitarbeiter den Kanaldeckel noch öffnen und die Boxen aus bis zu fünf Meter Tiefe hochziehen. Tote Tiere finden sie nicht darin, denn diese verkriechen sich nach dem Fressen in ihre Nester. „Aktuell kontrollieren wir so 12 bis 17 Stationen pro Tag im Stadtgebiet“, schildert Ralf Kaiser.

Der Wechsel auf ein anderes Netz – das „Long Range Wide Area Network“, kurz LoRaWAN – soll die Vor-Ort-Kontrollen überflüssig machen. Den Einsatz dieses Netzes in der Tiefe testet der Technische Betrieb gerade. Ein nachhaltiger Effekt: Der Technische Betrieb muss dann nur noch ausrücken, die Boxen hochziehen oder in den Kanal hinabsteigen, wenn Köder nachgefüllt werden muss. „Zusätzlich soll ein digitales Befallskataster erstellt werden, mit dem es möglich sein wird, Aussagen über lokale Strukturprobleme sowie konkrete Möglichkeiten für präventive Maßnahmen machen zu können“, sagt Patric Paul.

Wie Bürgerinnen und Bürger helfen können, den Schadnager-Bestand zu verringern, wo und wie sie Hilfe bei einem Befall finden, erfahren sie auf www.bochum.de/Technischer-Betrieb/Dienstleistungen-und-Infos/Zentrale-Schadnagerbekaempfung.



Bild: Ralf Kaiser und Samir Abaza von der zentralen Rattenbekämpfung zeigen verschiedene auch smarte Rattenköder. (Foto: Lutz Leitmann | Stadt Bochum)

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"Reiseführer Ruhrgebiet" jetzt online bei DB Mobil

Berlin/Metropole Ruhr (idr). Die Metropole Ruhr ist eine Reise wert! Das weiß auch die Deutsche Bahn und hat auf ihrem Portal DB Mobil jetzt den "Reiseführer Ruhrgebiet" online gestellt. Leser erhalten zahlreiche Informationen über die Region, ihre grünen Seiten und Sehenswürdigkeiten.
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Eine Million Menschen im Ruhrgebiet lebten 2023 allein

Metropole Ruhr/Düsseldorf (idr). In der Metropole Ruhr lebten im vergangenen Jahr rund eine Million Menschen allein. Eine aktuelle Statistik des Landesamtes IT.NRW auf Basis erster Ergebnisse des Mikrozensus weist für das Jahr 2023 genau 1.039.000 Einpersonenhaushalte in den Städten und Kreisen der Region aus. Der Anteil der Einpersonenhaushalte lagt damit bei knapp 41,3 Prozent - auf ganz NRW bezogen liegt der Anteil bei 40,0 Prozent.

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Das Hotel CentralHof

Über 50 Jahre lang stand eine Gaststätte an der Ecke Voede- und Oststraße. In dem Gebäude, daß am Ende des vorletzten Jahrhunderts von Wilhelm Kesten erbaut wurde, befand sich neben der Gastronomie "Central Hof", die auch über einen Ballsaal im ersten Obergeschoss verfügte, auch ein Textilgeschäft. Am 15. Mai 1892 feierte das rennomierte Bekleidungsgeschäft Alsberg seine Eröffnung. Später handelten dort die Firmen Heß und Flatow mit Textilien. Die Firma Heß zog später in ein großes Ladenlokal, im oberen Teil der Innenstadt.

Im Jahre 1947 erwarb Aloys Thoben, der Vater des späteren Inhabers, mit seinem Partner Alfons Oeben das Gebäude und gründete die Firma "Oeben und Thoben". Im Juni 1951 begannen die neuen Hausherren mit dem Umbau, der dem Haus seine heutige Aufteilung bescherte.
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Eine Schneise durch die Stadt

Bis in die 60er Jahre trafen sich die Verkehrsströme aus Gelsenkirchen, Bochum und dem Wattenscheider Süden in der Innenstadt, der heutigen Fussgängerzone. Die Bahnhofstraße endete an der Westenfelder Straße und der August- Bebel- Platz wat nicht mehr als ein kleiner Platz, nicht einmal halb so groß wie heute. An der Stelle der Polizeiwache im ehemaligen REAL- Verwaltungsgebäude befand sich ein Friedhof.


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Ein Modell des frühen Wattenscheid

Ein Museum bietet meist einen Blick in die Vergangenheit. Im Heimatmuseum geht dieser Blick nun in das 18. Jahrhundert, als die Freiheit Wattenscheid gerade einmal 700 Einwohner zählte. Ein neues Modell zeigt den Besuchern nun, wie Wattenscheid um 1750 herum aussah. Wer dabei viele Details erwartet, liegt jedoch falsch. "Es gibt so gut wie keine detailierten Überlieferungen aus der Zeit und wir wollten nichts hinzudichten" erklärt Architekt Norbert Herden, stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins.

Das Modell ist dennoch sehr aufschlußreich. Hier wird deutlich, dass Wattenscheid um die Zeit, als die kleine evangelische Kirche fertiggestellt wurde, ein beschauliches, kleines Städtchen war. Eben diese Kirche ist auch das einzige Gebäude, dass seitdem unverändert blieb.

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Die Erzbahntrasse

Als auf dem Gelände des heutigen Westparks in Bochum neben der Jahrhunderthalle noch Hochöfen in Betrieb waren, brauchte man zur Eisengewinnung zwei Hauptbestandteile: Kohle und Eisenerz. Kohle hatte man genug an Ort und Stelle, das Eisenerz wurde über den Rhein- Herne- Kanal angeliefert. Für die Strecke vom Kanalhafen zu den Hochöfen hatte man zwischen 1901 und 1930 eigens eine eigene neun Kilometer lange Eisenbahnstrecke gebaut: Die Erzbahntrasse. Die Ära der Hochöfen an der Alleestraße endete in den sechziger Jahren. Heute ist von den Hochöfen nichts mehr zu sehen, die Strecke wurde zwischen 2002 und 2008 zu einem Radweg umgebaut.
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