Donnerstag, 18. April 2024 - KW 16 

damals

Polizeipräsident ehrt Markus Holzknecht für Zivilcourage

"Mutig und selbstlos" - so bezeichnete Polizeipräsident Jörg Lukat das Verhalten von Markus Holzknecht. Der 52-Jährige wurde am vergangenen Donnerstag (8. April) coronakonform im Präsidium an der Uhlandstraße für sein vorbildliches Verhalten als Zeuge eines Brandes Anfang des Jahres geehrt.

Rückblick: Markus Holzknecht war am Vormittag des 16. Februar auf dem Rückweg von einem Kundentermin. Die Ampel an der Bochumer Straße/Ecke Vietingstraße sprang um auf Rot, Holzknecht stoppte seinen Wagen. Er sah plötzlich aus einem Fenster eines Hauses am Straßenrand Rauch aufsteigen.

Holzknecht handelte sofort. Er alarmierte die Feuerwehr und lief selbst zu dem Mehrfamilienhaus, um alle Bewohner zu warnen und aus dem Haus zu helfen. Im Flur traf er auf einen älteren Herrn, der versuchte - auf seinen Rollator gestützt - das Haus zu verlassen. Markus Holzknecht eilte dem über 90-Jährigen zu Hilfe und brachte ihn aus dem verrauchten Flur nach draußen. Auch die Brandwohnung selbst versuchte Markus Holzknecht zu betreten, nachdem er die Wohnungstür aufgetreten hatte. Das Feuer brannte aber bereits in voller Ausdehnung und versperrte ihm den Weg. Wenigen Minuten später trafen die Kräfte der Feuerwache 1 in Wattenscheid und der Innenstadtwache ein. "Die Feuerwehr war wirklich schnell da, aber auch diese wenigen Minuten sind mir wie eine Ewigkeit vorgekommen", erinnert sich der 58-Jährige. Die Feuerwehr übernahm. Die Einsatzkräfte suchten nach weiteren Personen und löschen das Feuer.

An diesem Vormittag kam leider eine Seniorin ums Leben. Sie war in der Wohnung, in der der Brand ausgebrochen war. Ein Notarzt versuchte, die 77-Jährige zu reanimieren, sie verstarb aber vor Ort an den Folgen ihrer Verletzungen. Die sieben weiteren Bewohner waren dank des Eingreifens von Markus Holzknecht gewarnt und konnten zum Teil mit seiner Hilfe das Haus verlassen. Er selbst kam leicht verletzt mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus. Als Brandursache gehen die Ermittler von einem technischen Defekt aus.

Heute, knapp zwei Monate nach diesem Erlebnis, hat Markus Holzknecht seine Erinnerungen an den Tag bei einem Gespräch mit Polizeipräsident Jörg Lukat ausgetauscht. Mit dabei war auch der zuständige Ermittler im Brandkommissariat, Kriminaloberkommissar Metin Gürpinar, und Polizeikommissarin Nina Steinebach. Die junge Polizistin hatte Markus Holzknecht noch am Einsatzort betreut.

Polizeipräsident Jörg Lukat war es ein wichtiges Anliegen, Markus Holzknecht persönlich seinen Dank und seine Anerkennung für seinen Einsatz auszusprechen. "Ihr mutiges und selbstloses Verhalten sollte für uns alle als Vorbild dienen", sagt er in einem persönlichen Gespräch im Präsidium. "Eine Gesellschaft kann nur gedeihen, wenn es Menschen wie Sie gibt, die in Notlagen nicht wegsehen, sondern erkennen, dass dringend gehandelt werden muss und sich dann für andere engagieren, auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr begeben." Als Dank für seinen Einsatz überreichte Jörg Lukat Markus Holzknecht neben einer Urkunde auch eine Ehren-Medaille des Präsidiums.

Hinweis: Die Pressemeldung der Feuerwehr zu dem Einsatz finden Sie hier: https://www.presseportal.de/blaulicht/



Bild: Griff beherzt ein: Markus Holzknecht (Foto: Polizei Bochum)

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Eine Schneise durch die Stadt

Bis in die 60er Jahre trafen sich die Verkehrsströme aus Gelsenkirchen, Bochum und dem Wattenscheider Süden in der Innenstadt, der heutigen Fussgängerzone. Die Bahnhofstraße endete an der Westenfelder Straße und der August- Bebel- Platz wat nicht mehr als ein kleiner Platz, nicht einmal halb so groß wie heute. An der Stelle der Polizeiwache im ehemaligen REAL- Verwaltungsgebäude befand sich ein Friedhof.


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Das Hotel CentralHof

Über 50 Jahre lang stand eine Gaststätte an der Ecke Voede- und Oststraße. In dem Gebäude, daß am Ende des vorletzten Jahrhunderts von Wilhelm Kesten erbaut wurde, befand sich neben der Gastronomie "Central Hof", die auch über einen Ballsaal im ersten Obergeschoss verfügte, auch ein Textilgeschäft. Am 15. Mai 1892 feierte das rennomierte Bekleidungsgeschäft Alsberg seine Eröffnung. Später handelten dort die Firmen Heß und Flatow mit Textilien. Die Firma Heß zog später in ein großes Ladenlokal, im oberen Teil der Innenstadt.

Im Jahre 1947 erwarb Aloys Thoben, der Vater des späteren Inhabers, mit seinem Partner Alfons Oeben das Gebäude und gründete die Firma "Oeben und Thoben". Im Juni 1951 begannen die neuen Hausherren mit dem Umbau, der dem Haus seine heutige Aufteilung bescherte.
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Aquella und der Traum von Bad Wattenscheid

Lange vor der Erfindung des Internet wurde in Wattenscheid ein Servide ins Leben gerufen, der Getränke ins Haus lieferte. Bereits im Jahre 1949 wurde das Unternehmen AQUELLA von Robert Ernst Heddergott gegründet. Das Konzept des Einmannunternehmens für den Hausvertrieb von Getränken ging auf, so dass im Jahre 1953 das inzwischen entwickelte Heimdienst- Vertriebssystems "Lieferung von Mineralquellen-Getränken und Mineralquellen-Limonaden direkt ins Haus" umgesetzt wurde.


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damals

Levi Spiero und der Alte Markt

An der ersten Wattenscheider Kreuzung überhaupt, an der ursprünglich die vier Himmelsrichtungen als Nord-, Süd- Ost- und Weststraße zusammentrafen, lässt sich einmal mehr die Entwicklung Wattenscheids ablesen. Um 1900 herum war dies eine normale Innenstadtkreuzung mit entsprechender Bedeutung für den Verkehr. Autos gab es kaum, die Menschen reisten mit der Straßenbahn. Aus der Wattenscheider City fuhren Bahnen nach Höntrop, Westenfeld, Leithe, Herne, Bochum und Gelsenkirchen. Diese fuhren alle durch die Innenstadt; die Marienstraße oder die Berliner Straße gab es noch lange nicht.
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